Mittwochsschule
Individuell fördern - Selbstständigkeit fordern - Selbstvertrauen stärken
Das ist der Leitgedanke der, einmal in der Woche – am Mittwoch – stattfindenden Vorschulgruppe - der „Mittwochsschule“.
Die Mittwochsschule bietet die Möglichkeit, durch das Kennenlernen eines strukturierten Schulalltags die Kinder langfristig und behutsam auf die Einschulung vorzubereiten. Die Gemeinschaftsfähigkeit soll gestärkt und die Neugier an schulischen Inhalten geweckt werden. Es werden Schlüsselqualifikationen aufgegriffen und gefördert, die im späteren Schulalltag notwendig und wichtig sind.
Leitziel ist es, dass die Kinder Zutrauen in sich selbst und ihre eigenen Fähigkeiten gewinnen. Dabei sollen sie lernen, die Beeinträchtigungen, die von ihrer Sehschädigung herrühren, zu berücksichtigen und die notwendige Hilfe und Unterstützung einzufordern.
Ziele
In der Mittwochsschule werden Ziele aus den folgenden Bereichen verfolgt:
- Lern- und Arbeitsverhalten
- Wahrnehmung (besonders visuelle Wahrnehmung)
- Sprache/ Kommunikation
- Kognition und „Mathematische Fähigkeiten“
- Motorik
Methodische Aspekte
Die Kinder haben die Möglichkeit, eine Schulsituation „im Kleinen“ zu erleben (Kleingruppe). In festen Arbeitsphasen über einen vorgegebenen Zeitraum wird das konzentrierte Arbeiten an einer Sache angebahnt und geübt. Dabei finden der Wechsel und die Variation bei der Aufgabendarbietung als methodisches Prinzip durchgängig Anwendung. Einzelarbeitsphasen wechseln mit Gruppensituationen und Spiel- und Bewegungsphasen ab.
Arbeitsmaterialien
An Materialien werden eingesetzt:
- allgemeine Materialien wie Steck- und Legematerialien, Puzzle, Bastelvorlagen, Lernspiele, …
- Buchmaterial wie z.B. Malvorlagen, Arbeitsblätter, Arbeitshefte für die Arbeit im vorschulischen Bereich, …
Was uns noch wichtig ist!
„Nicht so gut sehen können!“ - Thematisierung der eigenen Sehbehinderung und deren Auswirkungen auf das Lernen
Dieses Thema wird offen angesprochen und in tagesaktuellen Situationen direkt mit den Kindern aufgearbeitet. Ziel ist es, die Kinder darin zu bestärken, ihre Schwierigkeiten und Probleme, die mit dem Sehen zusammenhängen, zu artikulieren und notwendige Hilfen einzufordern. Auf diese Weise soll ihre soziale Kompetenz (im Hinblick auf die Sehbeeinträchtigung) gefördert werden.
„Ich bin nicht allein!“ - Andere haben auch Schwierigkeiten mit dem Sehen.
Die Kinder verleben einen Tag in der Woche in einer Gruppe, in der jedes Kind ein besonderes, individuelles Problem im Bereich des „Sehens“ hat. Auf ganz selbstverständliche Weise erfahren sie, dass nicht nur sie ein „Seh“-Handicap haben, sondern es anderen Kindern ähnlich geht.