Projekt Basales Theater
Theaterspielen ist ein wichtiger Bestandteil schulischer Arbeit und leistet einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Teilhabe der Schülerinnen und Schüler.
Für die Schülerinnen und Schüler unserer Schule eignet sich hierfür insbesondere das 'Basale Theater'. Sie haben hier die Möglichkeit ein kulturelles Ereignis aktiv mit zu gestalten bzw. von Außenstehenden (d.h. Zuschauern) als aktive "Gestalter" eines kulturellen Ereignisses wahrgenommen zu werden und positive Wertschätzung zu erfahren.
Beim Basalen Theater werden Handlungs- und Erlebnisräume geschaffen, in denen Inhalte, Stimmungen bzw. Aussagen einer Geschichte in ganzheitliche Wahrnehmungserfahrungen "übersetzt" und durch verschiedene Materialien, Lichteffekte, Musik etc. individuell erfahrbar / erlebbar gemacht werden. Damit ist diese Theaterform Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen zugänglich.
Am Ende des gemeinsamen Gestaltungsprozesses steht eine Theateraufführung, zu der die Eltern wie auch einzelne Klassen eingeladen werden können. Charakteristisch für das Basale Theater ist, dass das Publikum aktiv in die Aufführung mit einbezogen wird.
Basale Theaterprojekte sind bereits in verschiedenen Klassenstufen umgesetzt worden, unter anderem "Frederick" und "Die Gespenster sind los".
Ein Projekt wird im Folgenden kurz vorgestellt werden:
"Frederick"
Vom 16.10. bis 24.11.2008 erarbeiteten wir mit sieben mehrfachbehinderten SchülerInnen einer Unterstufenklasse ein Basales Theaterstück nach der literarischen Vorlage "Frederick" von Leo Lionni. Die Geschichte bildete das Rahmenthema für das Theaterstück, bei dem der Schwerpunkt darauf lag, den Herbst mit allen Sinnen zu erleben. Folgende Schwerpunktbereiche ergaben sich daraus:
- Wahrnehmen von Herbstfrüchten / Herbst-Naturmaterialien
- Wahrnehmen von Wärme / Licht
- Wahrnehmen von Farben (erweitert um: Düfte)
Zu diesen Bereichen entwickelten wir Handlungs- und Erlebnisräume mit ganzheitlichen Zugangsmöglichkeiten: > taktil-haptisch, auditiv, visuell, olfaktorisch und gustatorisch.
An verschiedenen Stationen hatten die SchülerInnen die Möglichkeit,
verschiedene Herbstfrüchte zu fühlen, zu riechen, zu schmecken ...
... also ganzheitlich zu erleben und im Rahmen ihrer Möglichkeiten eigenaktiv zu erkunden.
Die Herbstfrüchte wurden
in Körben und Schürzen
gesammelt und in die
Mäusehöhle gebracht.
Zum Erleben der Wärme lagerten wir die Schülerinnen und Schüler auf weichen Fellen und Decken in der "Mäusehöhle" und dunkelten den Raum leicht ab. Eine Lehrperson erzählte von der Geschichte (...wie die Mäuse in der Höhle sitzen, ganz dicht aneinandergekuschelt; dass es draußen ganz kalt ist usw...). Mittels Kältepads wurde "der Winter" nachempfunden. Anschließend konnten sich die SchülerInnen in warme Decken einkuscheln und die Wärme (mit Wärmekissen gefüllte Stoff-Sonnen) fühlen.
Das Erleben der Wärme wurde während des Projektverlaufs um das Erleben der Farben und Düfte ausgeweitet: Farbige Chiffon-Tücher wurden mit verschiedenen Düften benetzt und mit farblich dazu passenden Lichtern beleuchtet.
Handreichungen zum Thema
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